Teddybear's "Herding- Abenteuer" gehen weiter: 

beim Herding- Seminar auf der Farm von Henning Jörgensen in Mullerup/Dänemark kann er 

endlich an diesen großen, schnaufenden und muhenden Viechern lernen !

 

 

Mein Boss Peter und Trainer Larry Painter besprechen, wie sie mir am besten zeigen, 

was ein Cattledog mit einer Rinderherde zu tun hat- nämlich im Prinzip das gleiche, was er auch mit Schafen machen soll.

 

 

 

 

Die Trainingsstunden beginnen damit, dass ich zu meiner und der Rinder Sicherheit in einem großen

Roundpen zunächst an der Leine an das "neue Arbeitsmaterial" herangeführt werde.

 

Und tatsächlich- alles ist genau so, wie ich es an den Schafen gelernt habe:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Come by!" heißt auch hier, ich soll im Uhrzeigersinn

um die Kühe laufen-

 

 

"Away to me!" bedeutet wie immer, zu versuchen, entgegen 

dem Uhrzeigersinn um die Rinder zu kreisen.

 

 

Als mein Boss sicher ist, dass ich verstanden habe, dass mit den Rindern die gleichen Regeln gelten, wie ich sie von der 

Arbeit an den Schafen ja schon kenne, nimmt er mir die Leine ab und benutzt nur noch den Rechen als "verlängerten Arm".

Das ist bei der Arbeit an Rindern ein wichtiger Punkt- man muss als Hund nämlich manchmal ziemlich nah dran an diese

großen, starken Viecher, und da ist es unter Umständen  hinderlich oder gar gefährlich, wenn einem eine Leine 

-oder auch ein unbedachtes "Schreckkommando" vom Boss- bei einem notwendigen "Ausweichmanöver" behindern würde.

 

 

 

Da weiß ich, wovon ich rede- mich haben diese drei schwarzen Damen bei unserem ersten "Date" einmal glatt überrannt !

Das ist mir aber echt nur ein einziges mal passiert.... schließlich bin ich ja ein richtiger Cattledog, bei dem solch ein 

"Überroll- Manöver" sofort gewisse Instinkte auslöst... :-<> ....danach konnte mein Boss ganz cool bleiben:

ich weiß eben tief in mir drin, wie man mit "Cattle" umgeht... und "lebensmüde" bin ich auch nicht... ;-) ....

 

 

 

Ruhig laufende Rinder sind eigentlich ganz leicht zu dirigieren- wenn "hund" so schräg hinter ihnen

pendeln kann, dass sie (am besten natürlich die Leitkuh, das ist hier die nette Rinderdame mit dem grünen Halfter)

ihn im einen oder anderen Augenwinkel sehen, gehen sie im Idealfall immer schön "geradeaus"...

Das von den Schafen ja bekannte Kommando dafür ist: "Walk!"

 

 

 

Fällt dem Boss -oder dem Trainer?- jetzt während dieser "leichten" Treibarbeit ein, man könnte mal ausprobieren,

ob "hund" die Rinder dazu bringen kann, die Laufrichtung zu wechseln, dann macht er mir mit Hilfe seines verlängerten

Armes und des Kommandos "Come by!" deutlich, er soll die Rinder jetzt seitlich "überholen"...

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie es ist, sich zwischen laufende Rinder und ein stabiles Gatter zu drücken?

Ich sag's Euch: GAR NICHT EINFACH ... :-O ...

 

 

Na ja, jedenfalls kommt dann "Action" in die Herding- Angelegenheit...

"hund" muss schon ziemlich rennen, um die dann natürlich auch schneller werdenden Viecher zu überholen, und er sollte sich 

dabei auch noch mit möglichst wenig "seitlichem Druck" an ihnen vorbeimogeln, 

sonst endet die Herde irgendwo weit ab von ihrem für sie vorgesehenen Weg... nur funktioniert das nicht immer auf Anhieb...

aber "hund" kann sowas ja üben.... ;-) ... und eben deshalb fängt man ja in einem Pen an

- weit weg können die Viecher hier nicht, "hund" kriegt sie immer irgendwo wieder...

 

 

 

Das ganze funktioniert im Idealfall natürlich auch andersrum:

 

 

hier versuche ich auf das Kommando "Away!", die Rinder auf der "offenen" Seite zu überholen.... 

dabei sehen sie mich aber schon aus dem Augenwinkel schneller werden , drehen nach innen und legen auch "speed" zu...

 

 

....na ja, zum vorbeilaufen war ich dann wohl hier nicht schnell genug, aber zumindest habe ich sie dazu gebracht, 

die Richtung zu wechseln... ist für ein Greenhorn wie mich ja schon eine Art "Teilerfolg", oder ?

 

 

 

Die vielen Schülerinnen einer dänischen Berufsschule für Hundetherapeuten, die an einem Seminartag 

zum Zuschauen gekommen waren,  waren jedenfalls ziemlich beeindruckt... das hat nicht nur mir geschmeichelt... ;-) ..

 

 

 

Eine "brenzlige" Situation ist es immer, wenn die Rindviecher nicht mehr mitspielen wollen und einfach stehen bleiben-

zum einen kicken sie dann gerne oder sie stellen sich mit tiefem Kopf, um einen "auf die Hörner" zu nehmen:

aber als "vernünftiger" Cattledog bin ich natürlich bei der Arbeit immer gespannt wie ein Flitzebogen

und jederzeit bereit schnell auszuweichen... natürlich aber ohne bei den Rindern den Eindruck zu erwecken, nachzugeben... 

mit dem richtigen Ausdruck und der richtigen Körpersprache verstehen die Viecher das auch, ich schwör's Euch !

 

 

 

 

 

Wenn "hund" dieses Umkreisen dann einigermaßen drauf hat und auch noch ein Ohr zum Boss gestellt hat, um an der 

richtigen Stelle zu stoppen, wird aus dem "bloßen Vorwärtstreiben", dem "Drive"

auch endlich ein "Bringen", so was wie ein "Fetch": 

der Boss schickt mich los und ich treibe die Rinder nicht von ihm weg, sondern auf ihn zu

(ist für ihn natürlich praktisch, er muss nämlich gar nicht mehr zu den Rindern hinlaufen, das mach' dann ich alleine).

 

 

Das muss natürlich auch in jede Richtung funktionieren-

einmal mit dem Kommando "Come bye!" und einmal mit "Away to me"...

 

 

 

Was Ihr hier seht, ist keine "Zwei- Mann- Boygroup" aus der Country- Scene... ;-) ....

Nein, hier bedeuten Larry und mein Boss mir "zufällig" synchron doch lieber die Richtung zu wechseln und die abtrünnige

Rinderdame nicht zu beachten... dabei hätte ich hier viel lieber das auch von den Schafen bekannte "Look back!" gehört- 

da hätte ich der kleinen mal klargemacht, dass man nicht so einfach aus der Herde wegläuft... 

Aber na gut, wenn Trainer und Boss so einmütig die Richtung wechseln wollen... 

Man ist halt nur der Hund, zwar mit den besseren Instinkten, aber leider mit ziemlich begrenzter Entscheidungsfreiheit.

 

 

 

 

Und trotzdem: 

so ein Herding- Seminar mit Kühen ist schon eine tolle Sache, da kann man sich als Cattledog mal so richtig "auspowern"-

das macht viel Spaß und "hund" fühlt sich auch noch wichtig dabei, weil "hund" was besonders gut kann, 

was andere Hunde eben vielleicht nicht so drauf haben:

Rindertreiben !

 

 

 

 

 

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